Sonntag, 1. März 2009

Hommage à Immendorff, display pour manif

Der Immaterialismus wurde 2007 ins Leben gerufen. Angesichts der zunehmenden Prekarisierung der künstlerischen Produktion und des zunehmenden Verlustes an Diskurshoheit seitens der Künstler, in einer Realität der Produktion, die geprägt ist Singularisation, Destabilisation, finanziellem Druck und einer allgemeinen Ökonomisierung des Kunstdiskurses an sich, angesichts eines hieraus resultierenden Volontarismus seitens der Künstler, die sich in Ihrer Rolle als Handlanger internationaler Geldwäscher, Fiskalverbrecher und Arschlöcher vom Dienst gefallen, Kunst aus den falschen Gründen, mit den falschen Mitteln an den falschen Orten betreiben, die künstlerische Kritik an Kuratoren und trendbewusste Schmierfinken monopolistischer und unerträglicher Kunst-Lifestyle-Blätter abgeben, sich in die Rolle als Illustratoren eines grössenwahnsinnigen und hochtrabenden Curator's Digest und allgemeinen Blendertums bestens einleben und die durch das Weiterdelegieren der eigenen Produktion einem ausgewähltem Publikum zur Zelebrierung prekärer Arbeitsverhältnisse in Form des Spiels verhelfen, ANGESICHTS ALL DESSEN knallt die Faust der Immaterialisten auf den Tisch. Sie hat keine Blumen mitgebracht, denn für die Bösen, da gibt es kein Blumen. Da kommt die blanke Faust. Die Immaterialistische Internationale sagt: Hört auf zu malen (und tut es auch wirklich)! Vergesst Eure Copyrights und tretet Eure Karrieren in die Tonne! Stellt keine Originale aus und gebt jedem, der will die Gelegenheit eine Kopie zu besitzen, ohne dafür zu bezahlen. Jeder kann eine immaterialistische Kunstsammlung haben. Alle Bilder sind frei! Wie Kirche und Staat soll Kunst und Geld getrennt werden. Wenn das bedeutet, sich seine 10 x 10m grossen Leinwandbeklecksungen oder überkandidelten Überwältigungsinstallationen nicht mehr leisten zu können, dann sagt die Immaterialistische Internationale dazu: Drauf geschissen! Die Welt sieht ohne Euren hässlichen und belanglosen, aus purer Raffgier künstlich aufgeblähten Schrott auch nicht schlechter aus! Wenn Du als Künstler was zu sagen hast, dann sag es. Wenn Du es nur in einem schicken White Cube in intimidierender Grösse sagen kannst, dann ist das, was Du in Hochglanz sagst wahrscheinlich selbstverliebter und heuchlerischer Müll. Das einzig ehrliche was Du dadurch ausdrückst, ist das Du eine Produktionslogik und ein ökonomisches System vertrittst und verherrlichst, das wir Immaterialisten als Schweine-Kunstsystem bezeichnen und Du bist deshalb entweder Unbewusst, Ignorant oder ECHT ARM DRAN! Vielleicht bist Du aber auch nur eine echt miese Type die freiwillig bei diesem Scheissspiel mitmacht...
Deshalb: Werde Immaterialist, bevor es zu spät ist! Verabschiede Dich von Deinen Selbstverwirklichertum und verwirkliche die Kunst!

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Diego Castro ist ein bildender Künstler. Er wurde 1972 in Hannover geboren. Studierte Kunst und Kunsttheorie in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Lebt und arbeitet in Genf.
Castro ist Gründer der Immaterialistischen Internationale. //


Diego Castro is a visual artist. Born in 1972 in Hannover, Germany. Studied Fine Arts and Art Theory in Germany, France and in Switzerland.
Lives and works in Geneva, Switzerland.
Castro is the founder of the immaterialist international. //

Diego Castro est un artiste plasticien. Né en 1972 à Hannovre, il étudiera arts plastiques et théorie de l'art en Allemagne, en France et en Suisse. Il vit et travaille ä Genève.
Il est le fondateur de l'internationale immatérialiste. //











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